Petition

Unser Schlachthof – Garant für Tier-und Menschenwohl

Nach einer erfolgreichen Online-Petitionskampagne für den Erhalt des Rottenburger Schlachthofs mussten wir leider wegen der Beschlüsse des Gemeinderats doch noch vor den Sommerferien ein Bürgerbegehren organisieren mit dem Ziel, auf diesem demokratischen Weg einen Bürgerentscheid für den Erhalt unseres Schlachthofs herbeizuführen. Für einen erfolgreiches Bürgerbegehren brauchten wir 2385 Unterschriften von Rottenburger Bürgerinnen und Bürgern. Am Schluss wurden es mehr als doppelt so viele. Dafür möchten wir uns bei allen bedanken, die Ihre Unterschrift gegeben haben.

Wir und sie alle werden noch einmal aufgefordert werden, Ihre Stimme in einem regulären Wahlverfahren zum Bürgerentscheid abzugeben. Hier kommt es wieder auf jede Stimme an.

Die Folgen:

Jeder kleine Schlachthof ohne Finanz- und Lobbymacht, der verschwindet, fördert die Agrargroßindustrie, die sich nicht von Petitionen beeindrucken lässt, mit all ihren unerwünschten Folgen:

  • Monokulturen, Artensterben und eintönige Landschaften durch die Monokulturen mit zwangsläufiger Pestizid und Herbizidausbringung.
  • Zerstörung der Natur und kultureller Strukturen in anderen Ländern für den Export von Soja etc. für Großmastbetriebe.
  • Zerstörung der materiellen Grundlagen für kleinere bäuerliche Betriebe, Nebenerwerbslandwirte und Privathalter durch Preisdumping und Marktverdrängung.
  • „ertragsoptimierte“ Massentierhaltung, Tierqual durch endlose Transportwege, fabrikmäßig getaktete Schlachtvorgänge unter artwidrigen Umständen.
  • Grundwasserverseuchung, Klimabelastung.
  • unmenschliche Arbeitsbedingungen der Niedriglohnarbeitskräfte.
  • Gefährdung unserer Gesundheit durch Einsatz von Reserveantibiotika, Mastmittel etc.
  • die Zerstörung der Lebensgrundlagen durch die subventionierten Resteexporte der Großschlachthöfe und Discounter für Millionen Menschen in der Dritten Welt, die aus der Not heraus in die Migration getrieben werden.

Unsere Bauern und Metzger können Ihnen aus der Alltagspraxis stundenlang erzählen, was die Schließung des Schlachthofs Gärtringen und die kommende Schließung von Balingen für Mensch und Tier bedeuten, wenn sie heute nach Göppingen, Bühl oder bis ins Allgäu fahren müssen. Der Schlachthof in Ulm nimmt Tiere nur noch zu Weltmarktpreisen ab von denen normale Bauern nicht mehr leben können. Dazu sichert ein solcher Großschlachthof nicht mehr zu, dass die Metzger die Tiere bekommen, die sie angeliefert haben.

Wer eine verantwortliche Tierhaltung will, wie sie im Wochenendmagazin des schwäbischen Tagblatts vom 26.06.2021 oder in der SZ vom Wochenende beschrieben wurde, setzt sich ein für unseren Schlachthof:

Wir wollen den Rottenburger Schlachthof erhalten

  • für eine individuelle Tierhaltung in kleineren Einheiten,
  • für den Schutz des Tierwohls, der gestärkt wird durch kurze Fahrwege, ausreichend Zeit beim Entladen und das neue Schlachtkonzept unserer Landwirte und Metzger, mit dem seelenlose Routinen vermieden werden,
  • für den Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe, die nur von unseren Metzgern und uns Direktkunden faire Preise bekommen,
  • für unsere schöne Landschaft mit ihrer Artenvielfalt an Insekten und Tieren, die geprägt ist von vielfältigen kleinteiligen Feldern und der Weidewirtschaft, die unseren Schlachthof zum Überleben braucht,
  • für eine lokale Wertschöpfung in allen Stufen mit hoher Qualität,
  • für menschenwürdige Arbeitsbedingungen,
  • für eine freiwillige Reduktion des Fleischverzehrs durch Qualitätsbewusstsein und ein wachsendes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge von Tierhaltung und Umweltschutz,
  • für eine FairTrade-Stadt Rottenburg, die nicht beiträgt zur Not in fernen Ländern, indem von uns konkurrenzlos billige Schlachtreste dorthin exportiert werden. Wer keine Not auf den Fluchtrouten will, darf die Menschen andernorts nicht in Not bringen.

 

Das Ziel unserer Initiative ist es, die Lebensqualität von Tieren und Menschen zu verbessern und dabei schonend und verantwortlich mit der Natur und Umwelt umzugehen.